Marketing Trends 2023
Vorneweg: es ist davon auszugehen, dass Inflation, Kriege und Krisen die Experimentierfreudigkeit und Risikobereitschaft von Unternehmen weiterhin einschränken. Wer 2023 eine Revolution des Marketings erwartet, wird enttäuscht. Klar ist aber auch, dass die Marketing-Welt im Jahr 2023 nicht stillstehen wird. Mittel- bis langfristige Entwicklungen sind zwar im Moment allgemein schwer vorherzusehen. Schwerpunkte für das kommende Jahr lassen sich dennoch prognostizieren – und wir bleiben natürlich dran. Hier sind fünf der stärksten Marketing Trends für das Jahr 2023:
1. Der Trend geht zur Marke
2023 geht der Trend zur Marke. Wir leben in (nicht nur) wirtschaftlich unsicheren Zeiten. In solchen bevorzugen Menschen sichere Beziehungen. Daher werden 2023 nicht nur Marken weniger experimentierfreudig sein – auch Kunden. Marken sollten sich also auf Bildung und Pflege der Marke-Kunden-Beziehung und eines starken Markenleitbildes konzentrieren. Gut möglich, dass diese im kommenden Jahr die wichtigsten Differenzierungskriterien im harten Konkurrenzkampf sein werden. Auch sollte sich darauf konzentriert werden, dass Kunden durch die eigene Marke nicht zusätzlich belastet werden. Die zuverlässige Erfüllung der Grundfunktionen von Marken wird 2023 im Zentrum der Markenführung stehen.
2. Omnichannel Marketing
Omnichannel Marketing – der Ansatz, über alle Touchpoints und Channels hinweg eine ganzheitliche Customer Journey zu kreieren, die im Optimalfall personalisiert ist – wird weiter an Bedeutung gewinnen. Persönliche Beratung in Stores, Hotlines und Chatbots, Newsletter-Mails und SMS, Websites und eigene Apps – all das entwickelt sich mehr und mehr zur Notwendigkeit, um nicht den Anschluss zu verlieren. Es muss über alle Kanäle hinweg ein holistisches Bild der Marke kreiert werden. Die Grenzen zwischen den Kanälen verschwimmen also. Eine Marketingstrategie, welche speziell auf einen Kanal ausgerichtet ist, wird mehr und mehr der Vergangenheit angehören. Dennoch muss auf kanal- und zielgruppenspezifische Ansprache geachtet werden. Sonst fühlen sich Kunden nicht angesprochen und der erhoffte Effekt verpufft.
3. Social, social und nochmal social.
Die sozialen Netzwerke werden das Marketing auch 2023 maßgeblich mitgestalten. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich bestehende und neue Netzwerke entwickeln. BeReal ist definitiv ein Trend-Netzwerk. Kann es seine Bedeutung – insbesondere bei den jüngeren Generationen – weiter ausbauen? Welche Möglichkeiten für sponsored Content ergeben sich?
Social Commerce wird für viele Unternehmen weiter an Bedeutung gewinnen, für viele Unternehmen sogar existenziell. Bestellvorgänge werden unkomplizierter. Im Optimalfall sind sie so gestaltet, dass die App bzw. Seite nicht mehr verlassen werden muss und mit wenigen Clicks gekauft werden kann. Diesen Trend müssen Unternehmen mitgehen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Social Selling wird weiter in den Fokus von B2C-Unternehmen rücken. Social Listening wird entscheidend, um möglichst nah an den Kunden zu stehen. Marken-Kunden-Beziehungen werden zukünftig nicht mehr funktionieren, wenn für deren Ausgestaltung die sozialen Netzwerke außen vor gelassen werden.
Mehr zum Thema Social Listening gibt es hier.
4. Ehrliche Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit – seit Jahren in aller Munde. Das wird sich auch 2023 nicht ändern. Geändert hat sich aber schon längt das Bewusstsein der Konsumenten gegenüber unehrlicher Nachhaltigkeit. Greenwashing ist eines der größten Eigentore, die eine Marke schießen kann. Auch Mechanismen wie z.B. CO2-Kompensation werden deutlich kritischer beäugt. So kauft der Fifa niemand ab, dass die WM in Katar klimaneutral gewesen sein soll. Und auch nicht, dass die DFB-Trikots aus Ozeanmüll hergestellt worden sind – ein schlechter „PR-Schachzug“! Denn auf Dauer bestrafen Konsumenten konstruierte Nachhaltigkeit – und honorieren ehrliche Kommunikation. Dabei müssen es nicht unbedingt riesige, weltverändernde Projekte sein. Regionale Nachhaltigkeit wird auch 2023 weiter an Bedeutung gewinnen. In Fragen der Nachhaltigkeit empfehlen sich eher die kleinen, aber glaubwürdigen Schritte zum Ziel und damit auch nachhaltige Markenführung und -kommunikation.
5. Employer Branding
Kein neuer, aber dafür unverändert wichtiger Trend. Nicht nur der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass sich das Werben um qualifizierte Arbeitskräfte von heute und morgen weiter intensiviert. Unternehmen und ihre Marketer müssen sich etwas überlegen, um dem Konkurrenzkampf gewachsen zu sein. Dabei sind – insbesondere bei den Generationen Y und Z – monetäre Anreize allein nicht entscheidend. Vielmehr geht es um Punkte wie Diversity, remote Arbeitsmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten, Work-Life-Balance und Co. Auch 2023 wird eine der zentralen Herausforderungen für Arbeitgeber darin bestehen, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen und – vor allem – dies auch zu kommunizieren und so die eigene Arbeitgebermarke kontinuierlich zu profilieren.
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