Erlebniswelten verschaffen nachhaltig Erfolg?

Einen einfachen Produktnutzen zu versprechen, reicht nicht mehr aus. Die große Anzahl an Produkten lässt bunte Bilder und Slogans leicht untergehen. Was dies für Marketer bedeutet, diskutiert Günter Lewald mit weiteren Experten in der W&V.
Die faktischen Leistungen vieler Marken sind kaum noch zu unterscheiden. Marken, die sich darauf verlassen, nur aufgrund ihrer Bekanntheit nachhaltig erfolgreich zu sein, werden verschwinden.
– Dr. Günter Lewald, Geschäftsführender Gesellschafter
Drastisch ausgedrückt, aber was ist die Lösung? Kunden wollen teilhaben, dabei sein – Customer Centricity ist das vermeintlich neue Zauberwort. Das gelingt besonders mit Erlebnissen; und zwar die Art Erlebnisse, die den Konsumenten in den Mittelpunkt stellen, ihn interessieren und mitreißen. So wird nicht nur Aufmerksamkeit generiert, sondern auch eine emotionale Aktivierung erreicht. Dabei ist wichtig, dass alle Touchpoints, an denen der Konsument mit der Marke in Berührung kommt, berücksichtigt werden, also Erlebnisse bereithalten. Vor allem in der digitalen Welt müssen die Kanäle passend belegt und clever vernetzt werden. Der Weg führt da fast immer in‘s Social Web: Ziel muss „die perfekte Parallelität von physischem und emotionalem sowie digitalem Involvement“ sein.
Was hält Marketer jetzt noch zurück?
Das liegt laut Lewald vor allem daran, dass Mediengattungen miteinander im Wettkampf liegen. Jeder Vermarkter, von TV über Print bis hin zu den sozialen Medien, preist die eigenen Kanäle und Formate mittels vermeintlich objektivierten Zahlen als besten Weg zur Zielgruppe an. Dabei stellen soziale Netzwerke häufiger Perfomance-Zahlen und die Möglichkeit der datengetriebenen individuellen Kommunikation in den Vordergrund. Marketer müssen also nicht nur neue Ideen und Ansätze entwickeln, sondern auch den Planungsprozess von Grund auf neu denken.