Der Podcast boomt – auch im Kinder- und Jugendmarketing
Es versetzt „uns Erwachsene“ oft in Staunen, wie Kinder und Jugendliche ganz selbstverständlich mit Medien umgehen – und sie konsumieren. Als Digital Natives mit Devices aller Art aufgewachsen, haben heranwachsende Generationen immer wieder eine ganz eigene Art entwickelt, Medieninhalte zu konsumieren. Je älter Kinder und Jugendliche sind, desto mehr nutzen sie Angebote im Internet. Doch es sind nicht nur audiovisuelle Medien, die gerne und viel genutzt werden. Insbesondere Podcasts erfreuen sich einer nie dagewesenen Popularität und spielen im Medien-Mix von älteren Kindern und Jugendlichen eine wachsende Rolle.
Das Potenzial ist immens. Denn während in anderen Mediengattungen Inhalte auch mal nebenbei oder nur flüchtig konsumiert werden können, werden Podcasts zumeist dann gehört, wenn kein weiteres Medium genutzt wird. Möchten Marken Kinder und Jugendliche langfristig an den eigenen Podcast binden, sollten sie drei Besonderheiten berücksichtigen.
1. Podcast Host(s) und Sounddesign
Den geeigneten Podcast Host zu finden, ist eine echte Herausforderung. Die Stimmfarbe muss nicht nur dem Themenspektrum entsprechen, sondern auch den Absender dahinter spiegeln. Wichtig ist, dass der Host über seine Stimme Ruhe und Vertrauen ausstrahlt, gleichzeitig seine jungen Zuhörer mitreißt und Faszination für die Themen schürt. Das Sounddesign darf nicht überfrachtet werden. Denn insbesondere Kinder und Jugendliche sollten nicht durch zu viele Hintergrundgeräusche oder grelle Töne überfordert werden.
2. Mit ihren Worten
So eigen wie ihr Mediennutzungsverhalten ist auch die Sprache von Kindern und Jugendlichen. Es erfordert sehr viel Feingefühl, sich glaubwürdig auf sie einzulassen und nicht einfach nur zu kopieren. Der Verlust von Authentizität – und damit Glaubwürdigkeit – wäre die Folge. Es ist die richtige Balance, die der Podcast Host erreichen muss. Als Faustformel gilt: Je jünger die Stimmfarbe des Hosts, desto mehr darf man sich der Sprache von Kindern und Jugendlichen angleichen.
3. Keep it short und simple
Studien sagen, dass die optimale Länge eines Podcasts 13 Minuten bemisst. Und die können sehr schnell vorbei gehen. Darüber hinaus gilt: Je jünger der Zuhörer ist, desto kürzer ist die Konzentrationsspanne. Daher sollten Inhalte in möglichst kleine Sinneinheiten verpackt werden: lieber zwei kurze Folgen statt einer langen. Sollte ein komplexes Thema mehr Zeit erfordern, ist es ratsam, die Aufmerksamkeit durch den Einsatz unterschiedlicher Stilmittel, wie z. B. kurzen Interviews, hochzuhalten.
Best Practise: Der Wissens-Podcast der Verbraucherzentrale NRW
Corporate Podcasting ist definitiv kein alltägliches Medium im Kommunikations-Mix von Unternehmen und öffentlichen Institutionen. Als einer der First Mover hat sich die Verbraucherzentrale NRW im Kinder- und Jugendmarketing gemeinsam mit uns diesem Medium gewidmet. Für Schülerinnen und Schüler haben wir gemeinsam „V macht schlau“ entwickelt: von der ersten Idee bis hin zum finalen Sounddesign.
Einmal im Monat widmet sich die Verbraucherzentrale NRW Dingen, die im Schüleralltag getreu dem Motto wichtig sind: „Wir machen dich fit für die Zukunft!“. Das Spektrum reicht dabei von Umweltschutz und Energiesparen hin zu Ernährung oder Geldsorgen. Dabei werden nicht nur die besonderen Anforderungen von Kinder- und Jugendmarketing in der Podcast-Produktion beachtet, sondern auch im Publishing. Für jede Folge gibt es eine individuelle Altersempfehlung, um der Zielgruppe selbst, aber auch Lehrern und Eltern die Orientierung zu erleichtern. Abrufbar ist der Podcast unter anderem auf Spotify, Google Podcasts und der Website der Verbraucherzentrale NRW selbst.
Neugierig geworden? Weitere Informationen und Hörproben von „V macht schlau“ gibt es hier.