Vom Gitternetz zum Hochglanz-Motiv: In 6 Schritten zum fotorealistischen 3D-Rendering
3D-Renderings sind noch längst nicht im Arbeitsalltag von Agenturen angekommen. Doch bringen sie für die Kommunikation zahlreiche Vorteile, insbesondere für die nachhaltigere Nutzung vorhandener Ressourcen.
3D-Design ist die Kunst, nicht einfach nur virtuelle Objekte zu erschaffen. Es ist die Kunst, sie zum Leben zu erwecken.
– Nick, 3D-Designer
Insgesamt durchläuft eine 3D-Visualisierung sechs Entwicklungsschritte – unabhängig davon, ob das fertige Objekt/die fertige Visualisierung als statisches Bild oder in eine Animation verwandelt wird. Eines lässt sich jedoch festhalten: je höher der Detailgerad eines 3D-Objekts ist, desto realistischer ist seine Wirkung.
Schritt 1: Polygon-Modelling
Im ersten Arbeitsschritt wird ein so genanntes Polygon-Modell auf Basis bestehender Vorlagen entwickelt. Dieses Datenmaterial kann stark variieren: von handgemalten Skizzen, über Fotos, reale Modelle bis hin zu bereits vorhandenen CAD-Daten. Einfache Polygone werden vom 3D-Designer zu der gewünschten Form in spezieller Software zusammengesetzt. Das Endergebnis zeigt ein Polygon-Mash, dass bereits über alle benötigten Bestandteile verfügt.
Schritt 2: Clay-Modell
In diesem Arbeitsschritt wird das jeweilige 3D-Objekt begutachtet und es werden, wenn möglich, bereits erste Kameraperspektiven bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Objekt meist in Weiß gehalten, um so die zuvor erstellte Modellierung diverser Bauteile besser sichtbar zu machen. Das Modell wird als „Clay-Modell“ bezeichnet, da es optisch an ein Modell aus Ton oder Lehm erinnert, wie man es beispielsweise aus der Automobilindustrie kennt.
Schritt 3: Texturierung
Beim Texturieren eines 3D-Objekts werden Materialien, wie z.B. Holz, digital nachempfunden und das jeweilige Modell damit versehen. Hier lassen sich einzelne Eigenschaften wie Glanz, Rauheit, Farbigkeit u.v.m. einstellen.
Je detaillierter die individuelle Textur, desto aufwendiger ist der Prozess. Besonders herausfordernd ist für den 3D-Designer das UV-Mapping, in dem die Struktur vorhandener Biegungen oder Rundungen des Objektes angepasst wird, wie zum Beispiel bei einer Falte im Stoff, bei der sich die Faserstruktur in Realität auseinander- und zusammen zieht.
Schritt 4: Belichtung
Im vierten Bearbeitungsschritt wird das 3D-Objekt wie auch in einem realen Fotoshooting beleuchtet. Dank einer Vielzahl an verschiedenen digitalen Leuchtmitteln sind auch hier in der Variabilität keine Grenzen gesetzt. Die digitale Beleuchtung ermöglicht selbst bei klassischen Beleuchtungsszenarien, wie z. B. bei der 3-Punkt Beleuchtung von Produktfotos, in kürzerer Zeit durch das Highlighten von kleinsten Kanten oder bestimmten Teilen von Oberflächen des digitalen Objektes/Produktes einen deutlich höheren Detailgrad zu erzeugen.
Schritt 5: Rendern
Ist die 3D-Visualisierung final verabschiedet, folgt ein rein technischer Arbeitsschritt: das Rendern als solches. Aus dem Modell mit all seinen Einstellungen wird über die Software eine Grafik errechnet. Zeitlich kann dieser rein technische Vorgang sogar Tage in Anspruch nehmen, wenn es sich beispielsweise um eine aufwendige 3D-Animation handelt.
Schritt 6: Composing
Wie bei klassischer Bildbearbeitung werden Kontraste und Lichtstimmungen optimiert, sodass das jeweilige 3D Objekt mit dem Hintergrund optisch verbunden wird und sich somit der letztlich fotorealistische Look ergibt.
Das so entstandene 3D-Rendering bzw. die 3D-Animation kann nun flexibel eingesetzt werden. Auch dort, wo klassische Fotografie- oder Filmtechniken schnell an ihre Grenzen stoßen, wie z. B. bei extremen Großformaten. Neben dem flexiblen Einsatz werden kundenseitig auch zahlreiche weitere Ressourcen geschont. Auf Zuruf können schnell und kostensparend weitere Perspektiven oder Szenerien entwickelt werden, ohne dass es erneut zeit- und kostenintensiver Shootings bedarf. Oder es kann gar aus einem statischen Motiv eine spannende Animation werden. Neue Produkte, die noch gar nicht produziert sind, können Stakeholdern schon vor Einführung anschaulich und realitätsnah präsentiert werden.
Viele weitere spannende Informationen zu 3D-Renderings und ihrer nachhaltigen Nutzung sind hier zu finden.